Montenius-Studie belegt: Wintersport ist nachhaltig

Mitgliederversammlung der Wintersport-Arena Sauerland am 12.9.2023

Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels ist die Kritik am Wintersport in den letzten Jahren immer lauter geworden. Dieser Kritik will die Wintersport-Arena Sauerland eine ganzheitliche und sachlichere Betrachtung entgegensetzen und hat dazu Montenius Consult mit der Erarbeitung einer umfassenden Studie zur Nachhaltigkeit des Wintersports in der Region beauftragt. Die Ergebnisse der Studie präsentierte Christoph Schrahe auf der Mitgliederversammlung am 12. September.

Neu ist die umfassende Untersuchung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Grundlagen und Zusammenhängen, ihren Verflechtungen und ihren Auswirkungen. „Wir wollen isolierte Betrachtungen vermeiden, da diese zu Fehleinschätzungen verleiten“, betont Verfasser Christoph Schrahe. Eine isolierte Betrachtung, zum Beispiel des Energiebedarfs, führt insbesondere dann zu einer falschen Einschätzung, wenn es um ein emotional beladenes Thema geht – und das ist der Klimawandel in hohem Maße. Erst wenn beispielsweise der Energiebedarf anderen Branchen und anderen Freizeitangeboten gegenübergestellt wird, ist es möglich, diesen korrekt einzuordnen und zu beurteilen.

Es werden auch die kritischen Punkte in die Betrachtung mit einbezogen, aber eben nicht nur diese. Stattdessen beleuchtet die Studie auf 150 Seiten, wie sehr die Region vom Wintertourismus profitiert. Es werden wirtschaftliche Effekte durchleuchtet, Einflüsse auf Lebensqualität und Standortfaktoren dargestellt. Die Nutzung von Wasser wird auf eine sachliche, korrekte Ebene gehoben und gezeigt, dass der Wintersport Flora und Fauna nicht schadet. Durch die Nutzung im Winter ist es möglich, die Flächen im Sommer extensiv zu bewirtschaften und die Artenvielfalt zu erhalten. Was den Energieeinsatz betrifft, so ist der Wintersport im Vergleich mit der Gesamtwirtschaft sogar besonders effizient und setzt zu einem höheren Prozentsatz Ökostrom ein.

Neu ist auch der Ansatz der sogenannten externalisierten Kosten. Hier stellt sich der Wintersport so positiv dar, wie kaum eine andere Branche. Es gibt keine langen Lieferketten, das Produkt Schnee wird vor Ort genutzt und entsorgt sich rückstandsfrei und von selbst. Dies und vieles mehr belegt die Studie anhand von umfangreichen Fakten.

Besonders wichtig ist den Verantwortlichen, darzustellen, welche Perspektiven der Wintersport hat. Die Studie zeigt, dass es ihn noch viele Jahre geben kann. Der Klimawandel zeigt im Sommer deutlichere Auswirkungen als im Winter. Zudem schreitet die technische Entwicklung voran. Zwar ist die Menge an Naturschnee in den letzten Jahren weniger geworden, was aber durch die konventionelle Beschneiung mehr als kompensiert werden konnte. Die Zahl der Betriebstage hat sich seit dem Entstehen der Wintersport-Arena Sauerland verdoppelt. Die Beschneiungsanlagen sind deutlich effizienter geworden. Das bedeutet, dass eine „Schneekanone“ mit dem gleichen Energieeinsatz doppelt so viel Schnee erzeugen kann wie vor 20 Jahren. Schneelanzen produzieren sogar dreimal so viel wie die Modelle von vor 15 Jahren. Die Studie schlussfolgert: Im Gegensatz zu früher, werde das Sauerland zukünftig sowohl im Winter als auch im Sommer eine klimatische Lagegunst haben: Im Winter biete es das seltener werdende Erlebnisgut Schnee, im Sommer eine Zuflucht vor Hitzeextremen.

Schon seit 2019 ist es erklärtes Ziel der Wintersport-Arena Sauerland, klimaneutral zu werden. Welche Möglichkeiten es gibt, diesem Ziel näher zu kommen, zeigt die Studie anhand von vielen Beispielen und Vorschlägen auf. Diese gehen weit hinaus über mögliche Maßnahmen zur Energieeinsparung, die bekannte Nutzung von Wind- und Sonnenenergie. Ein Ansatz ist beispielsweise, aus dem Prozess der Beschneiung heraus, Wärme zu gewinnen. In Zusammenarbeit mit den Kommunen könnte dies ein Teil der in der Energiewende geforderten kommunalen Energie-Versorgungskonzepte werden. Die Skigebiete haben eine gute Chance, Motor der Energiewende in der Region zu werden.

Der Klimawandel ist in aller Munde, es vergeht kein Tag, an dem die Menschen nicht von mehreren Seiten auf das Thema, die Folgen, Forderungen, politische Rahmenbedingungen und die Handlungsaufforderungen aufmerksam gemacht werden. Darum und aufgrund weiterer Krisenthemen werden die Menschen langsam „klimamüde“, dies belegen Umfragen. Die Skigebiete im Sauerland wollen mit gutem Beispiel voran gehen und zeigen, wie man mit innovativen Konzepten das weiterführen kann, was seit Jahren erfolgreich ist, was die Menschen lieben und was gut für ihre Gesundheit ist.

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